Qualitätsführerschaft
Die gegenteilige Strategie ist die der Qualitätsführerschaft. Ein gutes Beispiel für erfolgreiches Premium-Pricing ist die weltweit akzeptierte Gewohnheit, für einen Pappbecher Kaffee und ein wenig Milchschaum mehr als drei Euro zu zahlen, wenn wir bei Starbucks unseren Kaffeedurst stillen, während ein sehr ähnliches Produkt bei der Bäckerei an der Ecke nur 1,90 Euro kostet.
Ja, der Milchschaum ist dicker bei der US-Kette, aber ist das Produkt wirklich „doppelt so gut“? Viele Verbraucher würden mit „Ja“ antworten, denn das Gesamtpaket aus Shop-Gestaltung, uniformierten „Baristas“, exotischen Bezeichnungen für die Getränke – und eben dem „exklusiven“ Preis gibt uns das Gefühl, etwas Besonderes und Wertvolles zu konsumieren.
Mit dem Macbook vor Starbucks zu sitzen und seine Mails zu checken hat außerdem einen deutlich höheren Prestige-Faktor, als bei „Mandy’s Backshop“ an der Theke zu stehen. Wir „leisten“ uns diesen Luxus ganz bewusst und fühlen uns sogar gut, wenn wir viel für etwas bezahlen, das es in anderer Form auch günstiger gibt.
Dieser Effekt kann auch auf einen Online-Shop übertragen werden. Hierzu muss das Sortiment auf Top-Qualität ausgerichtet und die optische Präsentation außergewöhnlich sein. Spezielle Services bei Lieferung und Beratung, sowie eine hochwertige Versandverpackung runden das Bild eines exklusiven Angebots ab.
Luxusmärkte sind laut Studien auch im Online-Handel auf dem Vormarsch, allen voran Parfum, gefolgt von Mode und Accessoires, Uhren, Kosmetik, Schmuck, aber auch Weinen und Spirituosen.